23 Okt Juniorwahl am Paul-Klee-Gymnasium- eine Nachlese
Das PKG wählt
Unsere Schule hat in diesem Schuljahr zum ersten Mal an der Juniorwahl teilgenommen. Dies ist eine Wahlsimulation analog zur Bundestagswahl 2021. Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen, Q 11 und Q12 haben sich zuvor intensiv mit dem Thema „Demokratische Wahlen“, „Parteien“ und dem „Wahlsystem zum deutschen Bundestag“ auseinandergesetzt.
Gemäß unserer personalisierten Verhältniswahl hatten alle zwei Stimmen und die Wahlzettel entsprachen den original Stimmzetteln des Wahlkreises Augsburg Land. Zwei Schüler aus der Q 12, die auch im Wahlvorstand aktiv die Wahl begleiteten, berichten wie sie die Juniorwahl am PKG wahr genommen haben.
Die Juniorwahl
„Nie gab es mehr zu tun“. Dieser Wahlkampfslogan der FDP fasst die Wichtigkeit der letztjährigen Bundestagswahl treffend zusammen. Gesichtspunkte wie Nachhaltigkeit, Inflation und Weltfrieden sind nur eine kleine Auswahl an Themen, die Jugendliche in Deutschland heutzutage beschäftigen. Gerade bei jüngeren Menschen scheinen die klassischen Volksparteien im Hinblick auf diese Themen keine ausreichenden Lösungen und Perspektiven zu bieten. Dies merkt man auch an der Juniorwahl 2021, bei der Parteien wie die Grünen oder die FDP am meisten Wählerstimmen dazu gewinnen konnten. Die Juniorwahl ist ein Projekt zur politischen Bildung in Schulen, bei der noch nicht wahlberechtigte Jugendliche real simuliert ihre Stimme im Zuge von parallel stattfindenden Wahlen abgeben können.
Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 erzielte die FDP bei der Juniorwahl 2021 dabei 18,5% und damit mit 9,7% mehr Stimmen den größten Wählerzuwachs im Vergleich zur letzten Wahl. Die Wahl gewonnen hätten bei der Juniorwahl die Grünen mit 20,6% vor der SPD mit 19,3%. Große Verluste hatte hingegen, wie auch bei der normalen Bundestagswahl die CDU zu verzeichnen, sie kam auf 13,5% und damit auf 13,5% weniger als 2017. Wenn eine Partei alleine nicht über 50% der Stimmen erhält und damit nicht die absolute Mehrheit erreicht, muss sich die Partei in einer Koalition mit anderen Parteien zusammenschließen, um dadurch eine Mehrheitsregierung zu gewährleisten. Wie die Ergebnisse der Juniorwahl zeigen, wäre somit ebenfalls wie bei den echten Wahlen eine Ampelkoalition (SPD-rot, FDP-gelb, Die Grünen-grün), allerdings mit anderer Stimmverteilung möglich gewesen.
Wenn man sich nur die Ergebnisse unserer Schule ansieht, so lässt sich ein noch deutlicherer Trend zur liberalen Partei FDP beobachten. Mit 39% der Stimmen wäre die FDP mit Abstand die Siegerpartei. Am zweitmeisten Stimmen haben die Grünen mit 14% und die SPD mit 13% erzielt. Somit wäre, wenn man sich nur unsere Schule anschaut, eine Koalition aus FDP und einer der beiden Koalitionspartner SPD oder den Grünen möglich gewesen. Auch bei der Erststimme, mit welcher ein Abgeordneter des Wahlbezirks direkt in den Bundestag entsendet werden kann, konnte der FDP angehörige Matthias Krause am meisten Stimmen für sich gewinnen.
Aber wie läuft so eine Juniorwahl im Vergleich zur echten großen Bundestagswahl eigentlich ab?
An der Juniorwahl teilnehmen können ausgewählte Schulen in ganz Deutschland. Zur Abwicklung der Juniorwahl an unserer Schule wurde bereits vor der echten Wahl am Sonntag unter der Woche an drei Tagen gewählt. Wahlberechtigt waren dabei die Schüler der 10. bis 12. Klasse, welche wie bei einer echten Wahl im Wahlraum erscheinen, sich ausweisen, in einer Wahlkabine ein Wahlzettel ankreuzen und in die Wahlurne werfen mussten. Ausgewertet wurden die Stimmen anschließend von freiwilligen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern der 10., 11. und 12. Klasse sowie von den Organisatorinnen Frau Hagenmeier und Frau Thomas.
Es ist abzuwarten, wie sich die Ergebnisse der letztjährigen Juniorwahl auf die Bundestagswahl 2025 auswirken werden, bei welcher die Wähler der Juniorwahl 2021 das erste Mal bei der richtigen Bundestagswahl ihre Kreuze setzen dürfen. Ob es bis dahin noch mehr zu tun geben wird wie nie zuvor?
Nico Tassiger und Luis Culas (Q12)