Alle Sprache ist Bezeichnung der Gedanken, und umgekehrt die vorzüglichste Art der Gedankenbezeichnung ist die durch Sprache, dieses größte Mittel, sich selbst und andere zu verstehen.
Immanuel Kant
Welche Bedeutung kommt dem Fach Deutsch in Zeiten zunehmender sprachlicher und gedanklicher Verwahrlosung zu – in Zeiten, da sich selbst politische Führer simpler Tweets bedienen, um ihre ebenso simplen Botschaften unter die Leute zu bringen?
Gerade heute kommt es darauf an, in der Flut von Bildern, von verkürzten und verfälschten Nachrichten nicht unterzugehen. Vielmehr müssen unsere Kinder lernen, Botschaften zu durchschauen, kritisch zu hinterfragen sowie eine fundierte Meinung zu entwickeln und zu äußern. Dies geht weit über Lesefähigkeit, Grammatik und Rechtschreibung hinaus, auch wenn diese Fertigkeiten nach wie vor zu den Kernkompetenzen unseres Faches zählen.
Deutsch muss Kant(e) zeigen, denn Sprache und Gedanken hängen unmittelbar zusammen. Deshalb dient die Pflege der Sprache auch der Ausbildung einer mündigen und authentischen Persönlichkeit. Im Deutschunterricht wird diese Persönlichkeit sowohl auf kognitiver als auch auf kreativer und spielerischer Ebene entwickelt.
So wie Sprache und Gedanken untrennbar verbunden sind, gehören auch Literatur und Kultur zusammen. Literatur eröffnet uns ein Universum von vertrauten, aber auch unbekannten Gedanken. Sie fördert unsere Kinder in rationaler, sozialer und emotionaler Hinsicht. Damit macht sie unsere Schüler zu kultivierten und weltoffenen Menschen im besten Sinne.
„…mich selbst, ganz wie ich da bin, auszubilden, das war dunkel von Jugend auf mein Wunsch und meine Absicht…“ lässt Goethe seinen Wilhelm Meister bekennen. Der Deutschunterricht möchte dafür sorgen, dass aus solch unbewusstem Wunsch ein bewusster Wille wird.
Die Mitglieder der Fachschaft Deutsch.
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