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Fächer­über­grei­fen­des Live-Hörspiel

 

Live-Hör­spiel „… trotz­dem JA zum Leben sagen“

Am Don­ners­tag, den 20. Okto­ber 2022, wohn­ten alle 10. Klas­sen im Rah­men einer fächer­über­grei­fen­den Ver­an­stal­tung Deutsch, Geschich­te und Ethik in der Klei­nen Hal­le einem Live-Hör­spiel bei, in dem der Schau­spie­ler Andre­as v. Stud­nitz Tex­te aus dem Buch „… trotz­dem Ja zum Leben sagen. Ein Psy­cho­lo­ge erlebt das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger“ (1946) des jüdi­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten und Holo­cau­st­über­le­ben­den Prof. Dr. med. Dr. phil. Vik­tor Emil Frankl (1905-1997) vor­trug. Beglei­tet wur­de v. Stud­nitz in sei­ner Per­for­mance vom Jazz­mu­si­ker Wolf­gang Lacker­schmid am Vibra­phon. Die Vor­stel­lung ent­stand als Koope­ra­ti­ons­pro­jekt des Jüdi­schen Muse­ums Augs­burg Schwa­ben mit der Fried­rich Ebert Stif­tung Bay­ern sowie dem Kul­tur­haus abra­xas.

Hin­ter­grund dafür ist die Tat­sa­che, dass Zeit­zeu­gen des Holo­caust lang­sam, aber sicher aus­ster­ben. Somit wird es schon sehr bald nicht mehr mög­lich sein, jun­gen Gene­ra­tio­nen das unsäg­li­che Leid, das der Natio­nal­so­zia­lis­mus über die Welt gebracht hat, in der bis­her gän­gi­gen Form des Zeit­zeu­gen­ge­sprächs näher­zu­brin­gen. Es müs­sen ande­re Wege beschrit­ten wer­den, um das Gebot des „Nie wie­der!“ in den Köp­fen jun­ger Men­schen zu ver­an­kern. Eine Mög­lich­keit dafür ist das hier ange­wand­te For­mat, denn:

„Anders als bei einer rei­nen Lesung schafft die Musik emo­tio­nal ver­stär­ken­de Klän­ge, die sze­nisch mit dem Gespro­che­nen kor­re­spon­die­ren. Sie setzt aber auch in Text­pau­sen einen Ruhe­punkt, der das Ver­ste­hen des Tex­tes ver­tieft. Das 1946 ver­öf­fent­lich­te Buch des jüdi­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten Vik­tor E. Frankl schil­dert nicht nur ein­dring­lich sei­ne Erleb­nis­se als Häft­ling in deut­schen Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern – u. a. in The­re­si­en­stadt, Ausch­witz und zuletzt auch im Dach­au­er Außen­la­ger „Kauf­e­ring VI“ nahe Augs­burg –, son­dern reflek­tiert die­se auch in Bezug auf die Psy­che von Opfern wie Tätern. Damit eröff­net der Text viel­fäl­ti­ge Dis­kus­si­ons­mög­lich­kei­ten zu Fra­gen von Lei­den, Schuld und Ver­ant­wor­tung – nicht nur im his­to­ri­schen Kon­text des Natio­nal­so­zia­lis­mus, son­dern auch heute.“

(Aus­zug aus dem Ankün­di­gungs­schrei­ben des Jüdi­schen Muse­ums Augs­burg Schwaben)

 

Eine im Nach­gang des Live-Hör­spiels durch­ge­führ­te Eva­lua­ti­on unter den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ergab u. a., dass über 64 % der Zehnt­kläss­le­rin­nen und Zehnt­kläss­ler des PKG die­se Ver­an­stal­tung ande­ren Schu­len voll­um­fäng­lich und 28 % zumin­dest eher wei­ter­emp­feh­len wür­den. Bei einer Zustim­mungs­ra­te von mehr als 90 % kann das For­mat dem­nach so schlecht nicht gewe­sen sein …

 

OStR Robert Reisacher

(Fach­be­auf­trag­ter Ethik)