05 Nov Fächerübergreifendes Live-Hörspiel
Live-Hörspiel „… trotzdem JA zum Leben sagen“
Am Donnerstag, den 20. Oktober 2022, wohnten alle 10. Klassen im Rahmen einer fächerübergreifenden Veranstaltung Deutsch, Geschichte und Ethik in der Kleinen Halle einem Live-Hörspiel bei, in dem der Schauspieler Andreas v. Studnitz Texte aus dem Buch „… trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“ (1946) des jüdischen Psychotherapeuten und Holocaustüberlebenden Prof. Dr. med. Dr. phil. Viktor Emil Frankl (1905-1997) vortrug. Begleitet wurde v. Studnitz in seiner Performance vom Jazzmusiker Wolfgang Lackerschmid am Vibraphon. Die Vorstellung entstand als Kooperationsprojekt des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben mit der Friedrich Ebert Stiftung Bayern sowie dem Kulturhaus abraxas.
Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass Zeitzeugen des Holocaust langsam, aber sicher aussterben. Somit wird es schon sehr bald nicht mehr möglich sein, jungen Generationen das unsägliche Leid, das der Nationalsozialismus über die Welt gebracht hat, in der bisher gängigen Form des Zeitzeugengesprächs näherzubringen. Es müssen andere Wege beschritten werden, um das Gebot des „Nie wieder!“ in den Köpfen junger Menschen zu verankern. Eine Möglichkeit dafür ist das hier angewandte Format, denn:
„Anders als bei einer reinen Lesung schafft die Musik emotional verstärkende Klänge, die szenisch mit dem Gesprochenen korrespondieren. Sie setzt aber auch in Textpausen einen Ruhepunkt, der das Verstehen des Textes vertieft. Das 1946 veröffentlichte Buch des jüdischen Psychotherapeuten Viktor E. Frankl schildert nicht nur eindringlich seine Erlebnisse als Häftling in deutschen Konzentrationslagern – u. a. in Theresienstadt, Auschwitz und zuletzt auch im Dachauer Außenlager „Kaufering VI“ nahe Augsburg –, sondern reflektiert diese auch in Bezug auf die Psyche von Opfern wie Tätern. Damit eröffnet der Text vielfältige Diskussionsmöglichkeiten zu Fragen von Leiden, Schuld und Verantwortung – nicht nur im historischen Kontext des Nationalsozialismus, sondern auch heute.“
(Auszug aus dem Ankündigungsschreiben des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben)
Eine im Nachgang des Live-Hörspiels durchgeführte Evaluation unter den Schülerinnen und Schülern ergab u. a., dass über 64 % der Zehntklässlerinnen und Zehntklässler des PKG diese Veranstaltung anderen Schulen vollumfänglich und 28 % zumindest eher weiterempfehlen würden. Bei einer Zustimmungsrate von mehr als 90 % kann das Format demnach so schlecht nicht gewesen sein …
OStR Robert Reisacher
(Fachbeauftragter Ethik)