12 Okt Katrin Schrocke liest aus ihrem Roman ‚Mein Leben und andere Katastrophen‘.
Warum Barnie zwei Väter – Dad und Papa – hat, erfuhren die Mädchen und Buben der sechsten und siebten Klassen in einer Lesung mit Kathrin Schrocke vor den Herbstferien.
Die Jugendbuchautorin, die einst als Schülerin auch das Paul-Klee-Gymnasium besuchte und nun bereits mehrere erfolgreiche Jugendbücher wie „Finding Alex“ oder „Freak City“ verfasst hat, beschäftigt sich in ihrem 2015 erschienenen Roman „Mein Leben und andere Katastrophen“ mit mehr oder weniger alltäglichen Problemen des Erwachsenwerdens.
Um ihre Sorgen zu verarbeiten, schreibt die Protagonistin Barnie im Roman Tagebuch. Beim Vorlesen einiger dieser Einträge, die inhaltlich etwas an „Gregs Tagebuch“ erinnern, erfuhren die Sechst- und Siebtklässler unter anderem vom Vorhaben der Klassenlehrerin Frau Zelenki, durch ein innovatives Schulprojekt mit Babypuppen eine ungewollte Schwangerschaft ihrer dreizehnjährigen Schüler zu verhindern. Zudem wird von der ersten Liebe Barnies zu ihrem Mitschüler Sergej erzählt, der sich jedoch bei genauerem Hinsehen als recht intolerant gegenüber ihren homosexuellen Vätern erweist.
Die Lesung rundete eine Fragen- und Buchbesprechungsrunde ab. Hier lenkte die Autorin bewusst auf das Thema „Aufwachsen bei homosexuellen Eltern“, indem sie den Begriff „Regenbogenfamilie“ erklärte. Dass das Thema „Homosexualität“ jedoch nicht im Zentrum des Buches steht, sondern mehr als „Nebenthema“ den im Roman beschriebenen Alltag Barnies begleitet, verdeutlichte den Schülern gekonnt, dass in der heutigen modernen Gesellschaft das Zusammenleben von Mann mit Mann beziehungsweise von Frau mit Frau als „normal“ angesehen und nicht mehr tabuisiert wird.