12 Mai Merkurtransit am Paul-Klee-Gymnasium
Als der Merkurtransit am Montag um 13.Mai um 12 Uhr beginnt, ist auf dem Pausenhof des Paul-Klee-Gymnasiums in Gersthofen bereits mächtig was los. Vier Klassen sind ausgelost worden, um während des Unterrichts 20 Minuten nach draußen zu gehen und das seltene Spektakel zu sehen. Der 11jährige Tobias aus dem Astronomiekurs von Herrn Frankenberger ist Feuer und Flamme. „Ich interessiere mich sehr für das Weltall und finde es cool, dass man den Merkur mal beobachten kann“, schwärmt er. Er freut sich auch, dass er den Großen ausnahmsweise mal helfen und ihnen erklären kann, wie sie das Teleskop bedienen müssen.
Julia und Selina gehören bereits zu den Großen. Auch sie sind gespannt, was sie in Kürze sehen dürfen. „Eigentlich interessiert mich Physik nicht so sehr, aber wenn man so praxisnah lernen kann, werden selbst eher trockene Themen spannend“, sagt die 15-jährige Selina. Die 16-jährige Julia ist ganz ähnlicher Meinung: „Als Abwechslung zum Unterricht finde ich es super. Auch ich habe mich vorher nicht mit Astronomie beschäftigt, aber jetzt wurde mein Interesse geweckt.“ Und diese Meinung scheint sich auch auf die Lehrer übertragen zu haben. Immer wieder laufen sie neugierig vorbei und jeder möchte einmal selbst das kleine Spektakel durch ein Fernrohr betrachten. Die Teleskope werden hierfür extra mit einem Spezialfilter versehen, wie man ihn auch in den Brillen für die Beobachtung der Sonnenfinsternis verwendet. So kann man gefahrlos in die Sonne blicken.
Der Initiator dieses Angebots, der Chemie- und Natur- und Technik-Lehrer Helmut Frankenberger, ist sichtlich stolz, den Schülern und Lehrern diese Möglichkeit bieten zu können. „Vor einiger Zeit wurde ich von Schülern im Unterricht darauf aufmerksam gemacht, dass im Lehrplan die Sternenbeobachtung steht“, erzählt Frankenberger. „Von der Idee war ich gleich begeistert, weil ich auch als Kind schon begeistert die Sterne angesehen habe.“ Sofort hat der Lehrer einen Aufruf an die Eltern und den Förderverein gestartet, Teleskope zu spenden. Schon nach kurzer Zeit waren genügend zusammengekommen, fast 20 Stück stehen den Schülern nun zur Verfügung.
Richtig viel erkennt man an diesem Tag aber nicht, denn der Merkur ist nur als kleiner schwarzer Punkt auf der Sonnenscheibe zu sehen. Auch die Wolken verdecken die Sonne immer wieder, aber das stört die Schüler nicht. Aufgeregt tauschen sie auf dem Schulhof ihr Wissen aus. (Augsburger Allgemeine, Lena Huber)