20 Feb Verblüffende Chemie-Experimente
Prof. Kreißl zeigt spektakuläre Chemieexperimente
Der Münchner Professor Friedrich R. Kreißl widmet sich im Paul-Klee-Gymnasium Gersthofen der Geschichte der Alchemie. Dabei machte er sehr riskante Versuche. Es ist nicht nur obskure Zauberei, wenn Funken fliegen, Flammen schlagen oder aus verschiedenen Stoffen Gold entsteht. Dies demonstrierte ein Vortrag im Gersthofer Paul-Klee-Gymnasium, bei dem auch spektakuläre Vorführungen geboten wurden. Dabei wurde deutlich, dass die Vorfahren der heutigen Chemiker in früheren Jahrhunderten für Zauberer und Hexer gehalten wurden.
Mit dem Satz „Chemie ist wie Magie“ eröffneten Helmut Frankenberger, Betreuer der Fachschaft Chemie, sowie Daniela Fiedler, Referendarin für Biologie und Chemie am Paul-Klee-Gymnasium in Gersthofen, eine Chemieshow der Superlative und behielten Recht: Denn für eineinhalb Stunden standen beim Experimentalvortrag „Alchemie – Von der Antike bis ins Königreich Bayern“ in der voll besetzten großen Halle des Gersthofer Gymnasiums die Uhren still und es gab mehr als einen Anlass zu staunen, zu klatschen und die Luft anzuhalten.
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Es ist alles andere als leicht, Friedrich R. Kreißl von der Technischen Universität in München für einen Vortrag zu gewinnen. Daniela Fiedler, eine seiner ehemaligen Studentinnen, allerdings schaffte es, den sympathischen Chemiker mit seinem Team nach Gersthofen zu holen.
Die Kombination aus schwerer Theorie, beeindruckenden Versuchen und viel Humor schaffte es mit Leichtigkeit, das bunt gemischte Publikum aus Lehrern, Schülern und Eltern in die Welt der Chemie zu entführen und ihm die Entwicklung der Alchemie bis hin zur modernen Chemie näher zu bringen.
So standen berühmte Alchemisten wie Johann Georg Faust, Theophrastus Bombastus von Hohenheim oder Marco Bragadino sowie einer der bedeutendsten Chemiker aus Bayern, Justus von Liebig, auf dem Programm. Es wurden Fragen zur Wortfindung des Begriffs „Alchemie“ sowie praktische Ziele der Chemie erörtert und sogar das wohl gehütete Geheimnis, wie man aus verschiedenen Elementen Gold herstellen kann, gelüftet.
Höhepunkte an diesem Abend allerdings waren die in den Vortrag eingebauten und zum Teil sehr riskanten Versuche, die entweder das Publikum mit verschiedenen Farb- und Leuchtspielen faszinierte, wie beispielsweise Gasreaktionen oder Chemolumineszenz-Leuchtreaktionen oder aktionsreiche Experimente wie das Kerzenschießen oder die wundersame Verpuffung von Schießbaumwolle, bei denen die Zuschauer mit sicherheitshalber zugehaltenen Ohren gebannt auf das Finale hinfieberten.
Bei allen Aktionen wurde das Publikum mit einbezogen. Es durften Fragen gestellt und auch Flüssigkeiten ineinander geschüttet werden. Der Schulleiter des Paul-Klee-Gymnasiums Peter Krauß konnte sich von der Qualität eines selbst gebrauten Bieres überzeugen und eine auserwählte Schülerin bewies sich im Umgang mit der Pistole und schoss die Flamme einer Kerze auf wundersame Weise auf eine dahinter stehende Kerze.
Auch der berühmte Versuch „bellender Hund“ von Justus von Liebig aus dem Jahre 1853 stand an diesem Abend auf dem Programm.
Dass es allen Anwesenden Spaß gemacht hat, war bei der regen Beteiligung nicht zu übersehen und vielleicht ist bei dem einen oder anderen Zuschauer nicht nur der Funke, sondern auch die Leidenschaft für Chemie, wie sie Friedrich R. Kreißl und sein Team verkörpern, übergesprungen.