Kontakt

Paul-Klee-Gymnasium
Schubertstraße 57
86368 Gersthofen

sekretariat@gymgersthofen.de

Tel

0821 90675-0

Fax

0821 90675-175

Schnellzugriff

Sol­da­ten für die Neun­tis- ein Blick über den Lehrbuchrand

Sol­da­ten für die Neun­tis – ein Blick über den Lehrbuchrand

Gal­lia est omnis divi­sa in par­tes tres … So beginnt das Stück Lite­ra­tur, mit dem wohl jeder Neunt­kläss­ler in sei­ner Latein­kar­rie­re Bekannt­schaft macht: Cae­sars com­men­ta­rii de bel­lo Gal­li­co. Man kann Cae­sar span­nend fin­den, die meis­ten Schü­ler aber tun das nicht. Immer­zu Berich­te von Krieg und Tod und das auch noch in einer schier nicht enden wol­len­den Abfol­ge von lan­gen Satz­un­ge­tü­men, am bes­ten noch in indi­rek­ter Rede. Da tut jeder stink­nor­ma­le AcI gera­de­zu wohl …
Aber: Es gibt auch etwas jen­seits der eigent­li­chen Lek­tü­re! Gemeint ist die Geschich­te hin­ter dem Text, die Rea­li­en­kun­de, das ech­te Leben. Und zwei Men­schen, die dies gewis­ser­ma­ßen atmen, durf­ten alle 9. Klas­sen des PKG am Di., den 25. Febru­ar 2014, in der klei­nen Hal­le begrü­ßen: Mar­kus und Rena­te Kop­pen­ber­ger. Die bei­den pas­sio­nier­ten Antike­fans prä­sen­tier­ten den Anwe­sen­den eine rei­che Aus­wahl an nach­ge­bau­ten Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­den des römi­schen Mili­tärs, Din­gen des täg­li­chen Lebens und auch Erschei­nun­gen der Mode blie­ben nicht aus­ge­spart. So wur­de z.B. Jes­si­ca Schind­ler aus der 9b von Rena­te Bern­hard-Kop­pen­ber­ger kur­zer­hand die Haar­trach­te einer Röme­rin ver­passt. In kurz­wei­li­gen zwei Schul­stun­den erfuh­ren die Latei­ner (und auch Fran­zo­sen!) bspw., war­um es bes­ser ist, zuerst die leich­ten Wurf­ge­schos­se auf den Feind zu schleu­dern und danach erst die schwe­ren (das liegt schlicht­weg an der Phy­sik des Wurfs – mit den schwe­ren Geschos­sen zuerst wür­de man die eige­nen Kame­ra­den tref­fen, die in den vor­de­ren Rei­hen ste­hen), wie genau man den Haus­göt­tern geop­fert hat und welch Kunst­fer­tig­keit in so manch geweb­tem Gür­tel steckt. Auch dass die Aus­rüs­tung eines gewöhn­li­chen Legio­närs zu Cae­sars Zei­ten wort­wört­lich nicht gra­de auf die leich­te Schul­ter zu neh­men ist, wur­de in einem Aus­pro­bier­ex­pe­ri­ment sehr anschau­lich gezeigt.
Man kann Cae­sar span­nend fin­den, muss es aber nicht. Viel­leicht jedoch ist es den Kop­pen­ber­gers durch ihren Vor­trag ja ein wenig gelun­gen, zu einer gewis­sen Begeis­te­rung für den gro­ßen Römer bei­getra­gen zu haben!

Rei­sa­cher, Latein­leh­rer 9b