10 Mrz Fair naschen am Paul-Klee-Gymnasium
Unter dem Motto „Fairer Februar“ finden derzeit am Paul-Klee-Gymnasium einige faire und
nachhaltige Aktionen statt.
Den Startschuss machte ein Schokoladen-Tasting, das vom schuleigenen Wahlkurs Fairtrade durchgeführt wurde. Dank der Unterstützung des Fördervereins durften fünf Klassen an einer kostenlosen Schokoladen-Verkostung teilnehmen und Geschmack, aber auch Preis- Leistungsverhältnis verschiedener fairer Süßigkeiten beurteilen. Dass die Schülerinnen und Schüler mit Ihren Einschätzungen richtig lagen, beweist der freitägliche Pausenverkauf von fairer Schokolade: Bereits nach zwei Verkaufstagen waren zwei der fünf angebotenen Produkte ausverkauft. Die Schülerinnen und Schüler des Wahlkurses und weitere fleißige Helferinnen und Helfer hatten alle Hände voll zu tun die große Nachfrage zu bewältigen. Frau Milchert, Betreuerin und Initiatorin, zeigte sich sehr zufrieden. „Unsere Verantwortung als Konsument wahrzunehmen, ist wichtiger denn je. Da ist die Schule ein guter Ort, um damit anzufangen und zu fragen: Wo kommen unsere Produkte her? Wie werden sie angebaut und hergestellt? Wie kann ich als Endverbraucher zu einer faireren Verteilung beitragen?“
Die Sinnhaftigkeit von fairen Standards bei Schokolade zeigt im Fairen Februar die Ausstellung „Make chocolate fair“ von INKOTA-netzwerk e.V. im Paul-Klee-Gymnasium. Die Ausstellung wurde vom Förderkreis des Gymnasiums finanziert. INKOTA setzt sich unter diesem Kampagnetitel für einen fairen Kakaopreis ein, mahnt die Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten in der Kakaobranche an, fordert Schulungsprogramme für eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft und verlangt unabhängige Zertifizierungs- und Kontrollsysteme. Auf sechs Roll-Ups erfahren die Schülerinnen und Schüler eindrücklich, wie Schokolade hergestellt wird und von der traurigen Wahrheit, unter welchen Bedingungen diese so beliebte Süßigkeit ihren Anfang nimmt: Das pro-Kopf-Einkommen einer Kakaobauernfamilie an der Elfenbeinküste – das Land, in dem weltweit am meisten Kakao angebaut wird – liegt mit 45 Cent unter einem Euro. Nur 6% des Verkaufspreises von konventioneller Schokolade gehen an die Kakaobäuerinnen und -bauern, während die Schokoladenhersteller 33% erhalten. Erschütternd war für die Schülerinnen und Schüler außerdem, dass schätzungsweise 2,26 Millionen Kinder auf den Kakaoplantagen in Westafrika arbeiten müssen. Die Ausstellung nimmt überdies verschiedene Siegel unter die Lupe und macht auf die unterschiedlichen Standards aufmerksam.
Das Paul-Klee-Gymnasium möchte durch den Verkauf von fairer Schokolade die Kakaobäuerinnen und -bauern unterstützen. Dies mag nur ein kleiner Beitrag für das übergeordnete Ziel der globalen Gerechtigkeit sein, doch Emma, eine 5-Klässlerin und Teilnehmerin am Fairtrade-Wahlkurs, drückt es folgendermaßen aus: „Kleine Schritte sind besser als keine Schritte.“ Recht hat sie.
v. l. n. r. Fabiana Liceta Quispe, Seda Acar, Miley Henle, Vivienne Wehner, Gabriel Wolter