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Ägyp­to­lo­gi­sches am PKG

Archäo­lo­gie in Ägyp­ten und im Sudan: Tech­no­lo­gi­scher, metho­di­scher und ethi­scher Wan­del vom Kolo­ni­al­zeit­al­ter zur Gegenwart

Vor­trag von Prof. Dr. Julia Bud­ka (LMU München)

In der inzwi­schen lan­gen Rei­he alter­tums­wis­sen­schaft­li­cher Fort­bil­dun­gen und Vor­trä­ge konn­te das PKG eine ganz neue Facet­te ver­zeich­nen, denn mit Julia Bud­ka sprach am 27. Okto­ber 2020 erst­mals eine Exper­tin aus dem Fach­be­reich Ägyp­to­lo­gie an unse­rer Schu­le. Wie schon bei ande­ren Gele­gen­hei­ten erprobt, erfolg­te dies zwei­tei­lig: Gab es zunächst für die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer des Pro­fil­fa­ches Archäo­lo­gie der Q11 im Unter­richt einen Vor­trag über aktu­el­le Aus­gra­bungs­pro­jek­te in Ägyp­ten und dem Sudan, kamen am Nach­mit­tag inter­es­sier­te Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in den Genuss von Aus­füh­run­gen, die noch lan­ge Zeit in den Teil­neh­men­den fort­wir­ken und auch noch Wochen nach dem Vor­trag für Gesprächs­stoff sor­gen soll­ten. Denn Frau Pro­fes­so­rin Bud­ka sprach eben­so kennt­nis­reich über die For­schungs­ge­schich­te und Fra­ge­stel­lun­gen ägyp­ti­scher Archäo­lo­gie wie über das heik­le The­ma der NS-Ver­gan­gen­heit ihres Fach­be­reichs. Damit unwei­ger­lich ver­bun­den ist die Instru­men­ta­li­sie­rung der Dis­zi­plin hin­sicht­lich ras­sis­ti­scher und kolo­nia­lis­ti­scher Fra­ge­stel­lun­gen auf dem afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent. Wie spät die­se The­men­kom­ple­xe wis­sen­schaft­lich auf­ge­ar­bei­tet wer­den, illus­triert das Bei­spiel des Ägyp­to­lo­gen Tho­mas Beckh, der sei­ne Magis­ter­ar­beit über die Geschich­te des Münch­ner Insti­tuts für Ägyp­to­lo­gie und Kop­to­lo­gie geschrie­ben hat. Ein­ge­reicht hat er sei­ne Arbeit im Jahr 2003. Eine ers­te öffent­lich zugäng­li­che Publi­ka­ti­on von ihm über das Insti­tut wäh­rend der Zeit des Drit­ten Rei­ches erschien gar erst im Jah­re 2006! In etwa eben­so „jung“ sind die Bemü­hun­gen der eige­nen Geschichts­auf­ar­bei­tung an der Uni­ver­si­tät Wien, der einst­ma­li­gen Alma Mater von Julia Bud­ka, soll­ten die Anwe­sen­den erfah­ren. Eine wei­te­re, die Gemü­ter aller sehr bewe­gen­de Fra­ge des Vor­trags berühr­te das The­ma Zukunft von Daten­kon­ser­vie­rung: Wir haben kei­ner­lei Lang­zeit­stu­di­en über die Mög­lich­kei­ten moder­ner Daten­spei­che­rung. Dis­ket­ten kann man an aktu­el­len Com­pu­tern nicht mehr ohne zusätz­li­chen Auf­wand von Peri­phe­rie­ge­rä­ten aus­le­sen, CDs ver­lie­ren mit der Zeit ihre Schutz­schicht vor Feuch­tig­keit und kön­nen dann im schlimms­ten Fall ros­ten und wie wird es sich mit USB-Sticks und cloud­ba­sier­ten Daten­ban­ken ver­hal­ten? Hier sind noch sehr vie­le inter­es­san­te Fra­gen offen, die die Wis­sen­schaft (aber auch die Schu­le!) nach­hal­tig betref­fen wer­den. Neben der geis­ti­gen gab es auch phy­si­sche Nah­rung in Form von But­ter­bre­zen, Gebäck, Kaf­fee und Erfri­schungs­ge­trän­ken, was der Atmo­sphä­re der Fort­bil­dung wei­ter­hin zuträg­lich war.

Die Fach­schaf­ten Latein und Geschich­te des PKG sind Frau Prof. Dr. Julia Bud­ka zu gro­ßem Dank ver­pflich­tet, da sie es nach­ge­ra­de mus­ter­gül­tig ver­stan­den hat, die Gedan­ken der Anwe­sen­den mit star­ken Inhal­ten anzu­re­gen und damit nicht zuletzt – zumin­dest für einen Nach­mit­tag – der dau­er­haf­ten Coro­na­öde eine Absa­ge zu ertei­len. Herz­li­ches Vergelt´s Gott!

StR Robert Reisacher