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Astro­wahl­kurs beob­ach­tet „Geburt“ von Ster­nen – Stern­ent­wick­lung „zum Grei­fen nahe“

Letz­te Woche gab es wie­der einen schö­nen Beob­ach­tungs­abend des Wahl­kur­ses „Astro­no­mie Pra­xis“. Wir star­te­ten wie immer damit, die Tele­sko­pe in Posi­ti­on zu brin­gen und auf Außen­tem­pe­ra­tur abküh­len zu las­sen um das See­ing, also die boden­na­he Luft­un­ru­he, etwas zu ver­bes­sern. Und dann ging es los mit unse­rem ers­ten Beob­ach­tungs­ob­jekt: dem Abend­stern. Die Venus leuch­te­te hell am West­him­mel – leicht mit den acht 15cm-Schü­ler­te­le­sko­pen zu fin­den und zu beob­ach­ten und im gro­ßen 40cm-Tele­skop so hell, dass es einen fast schon blen­de­te. Die Venus­schei­be war zu 70% beleuch­tet und nimmt wei­ter ab. Wir freu­en uns schon auf die Venus, wenn sie nur noch als schma­le Sichel in eini­gen Wochen zu sehen sein wird. Somit kön­nen wir im Lau­fe der nächs­ten Beob­acht­ung­a­ben­de die abneh­men­de Venus und damit die Venus­pha­sen mit­ver­fol­gen. Aber nun war es soweit: das Para­de­ob­jekt des Win­ter­him­mels, der Ori­on­ne­bel stand auf dem Pro­gramm. Das Tra­pez und die Nebel­schlei­er drum her­um waren toll zu sehen. Im Ori­on­ne­bel ent­ste­hen neue Ster­ne, „Baby­ster­ne“ sozu­sa­gen, deren Strah­lung den Nebel leuch­ten lässt. Mit einer Ent­fer­nung von etwa 1350 Licht­jah­ren, ist er eines der aktivs­ten Stern­ent­ste­hungs­ge­bie­te in unse­rer Nach­bar­schaft. Wie der Ori­on­ne­bel in eini­gen Mil­lio­nen Jah­ren aus­se­hen wird, konn­ten wir an unse­rem nächs­ten Beob­ach­tungs­ob­jekt sehen: den Ple­ja­den, dem astro­no­mi­scher Lai­en viel­leicht bes­ser unter dem Namen „Sie­ben­ge­stirn“ bekannt. Die­ser offe­ne Stern­hau­fen ent­hält über 1000 jun­ge „Kinder“-Sterne, die erst ca. 125 Mil­lio­nen Jah­re alt sind. Zum Ver­gleich: unser Stern, die Son­ne, hat mit ca. 4,5 Mil­li­ar­den Jah­re in etwa die Hälf­te ihres „Lebens“ hin­ter sich, ist also sozu­sa­gen in den „bes­ten Jahren“.
Betei­geu­ze, der rote Schul­ter­stern des Ori­on, macht ja gera­de in der Fach­welt von sich reden: er ist in den letz­ten Mona­ten extrem dunk­ler gewor­den! Der „Sterno­pa“ steht wohl kurz vor sei­nem „Tod“. Aller­dings wird er als Super­no­va noch ein­mal hell auf­leuch­ten und dann sogar am Tag­him­mel sicht­bar sein, bevor er zur „Lei­che“ wird.
Eigent­lich hät­te sich auf uns­rer Stern­ent­wick­lungs-Tour am Win­ter­ster­nen­him­mel tat­säch­lich noch so eine Stern­lei­che ange­bo­ten: M1, der Krebs­ne­bel, im Stern­bild Stier. Die­ser Super­no­va­über­rest war aber zu licht­schwach um gegen den hell am Him­mel ste­hen­den Mond eine Chan­ce auf Beob­ach­tung zu haben. Viel­leicht ja ein andermal.
Aber auch der Mond hat­te sei­nen Reiz: die Schü­ler konn­ten durch das gro­ße Schul­te­le­skop noch eini­ge schö­ne Schnapp­schüs­se mit ihren Han­dys machen.
Wir freu­en uns schon auf den nächs­ten kla­ren Abend­him­mel und wei­te­re Entdeckungen.

H. Baum­gärt­ner