26 Feb Winter-Beobachtungsabend des Wahlkurses Astronomie
Das aktuelle „Toskana-Wetter“, das in den kommenden Jahren laut Klimaberechnungen bei uns wohl eher Regel werden wird, machte es möglich, erstmals bei frühlingshaften Temperaturen den Wintersternenhimmel zu beobachten. Dafür benutzten wir neben den normalen 8-Zoll-Schulteleskopen auch einen 12-Zöller und das riesige 16-Zoll-Gerät. Der ca. 1350 Lichtjahre entfernte Orionnebel, das Paradeobjekt des Wintersternenhimmels, erscheint damit fast dreidimensional und zum Greifen nahen: die filigranen Strukturen um das Sterntrapez mitten im Nebel leuchteten uns entgegen. Der ca. 24 Lichtjahre große Orionnebel ist ja eigentlich eine Geburtsstätte junger Babysterne und neuer Planetensysteme! Die nächste Sterngeneration, also sozusagen Kindersterne wurden dann im Siebengestirn, den Plejaden, beobachtet: ca. 500 Sterne, erst wenige 100 Millionen Jahre alt. Dann machten wir uns auf die Suche nach dem Ende eines Sternenlebens, einer Sternleiche: M1, besser bekannt als Krebsnebel. Leider waren die Wolkenschleier und die Lichtverschmutzung durch Augsburg zu stark, so dass dieser Supernovaüberrest eines Sterns, der 1054 n.Chr. explodierte, von Gersthofen aus nicht zu beobachten war. Wir wurden dafür aber durch h&xi Persei entschädigt: einen wunderschönen Doppelsternhaufen mit hunderten funkelnder Sterne. Nach einem kleinen Abstecher zu den ca. 300 Milliarden Sternen der Bodes Galaxien neigte sich unser Beobachtungsabend dem Ende zu. Merkur und Mars standen auch am Abendhimmel, Uranus bleib leider, genauso wie M1, im Dunst und der Lichtglocke Augsburgs verborgen.
H. Baumgärtner